S/MIME vs. PGP – Was ist der Unterschied und warum S/MIME oft die bessere Wahl ist

Wenn es um den Schutz sensibler Inhalte in der E-Mail-Kommunikation geht, führen derzeit zwei Verschlüsselungsverfahren die Liste an: S/MIME und PGP. Beide Methoden sorgen dafür, dass nur berechtigte Personen Zugriff auf die Nachricht und deren Anhänge erhalten. Doch worin unterscheiden sich die beiden Systeme – und welches passt besser in den Arbeitsalltag von Unternehmen?

Was ist S/MIME?

S/MIME steht für Secure/Multipurpose Internet Mail Extensions und ist ein international etablierter Standard zur sicheren E-Mail-Kommunikation. Mithilfe digitaler Zertifikate ermöglicht S/MIME zwei zentrale Funktionen:

  • Verschlüsselung: Nur Empfänger:innen mit dem passenden privaten Schlüssel können die E-Mail lesen. So bleibt der Inhalt vertraulich.
  • Digitale Signatur: Der:die Absender:in weist nach, dass die Nachricht tatsächlich von ihm:ihr stammt – und dass sie seit dem Versand nicht verändert wurde.

Damit schützt S/MIME sowohl vor unbefugtem Zugriff als auch vor Manipulation – zwei essentielle Anforderungen in der digitalen Geschäftskommunikation.

Was ist PGP?

PGP (Pretty Good Privacy) und die Open-Source-Variante OpenPGP setzen ebenfalls auf asymmetrische Verschlüsselung, basieren jedoch auf einem sogenannten „Web of Trust“. Das bedeutet: Anstelle einer offiziellen Zertifizierungsstelle bestätigen sich Nutzer:innen gegenseitig die Echtheit ihrer Schlüssel.

Dadurch ist PGP sehr flexibel, aber in der Praxis oft komplizierter: Besonders in größeren Organisationen kann es schnell unübersichtlich werden, wer welchen Schlüssel verwendet und ob dieser auch wirklich authentisch ist. Auch die Einbindung in gängige E-Mail-Programme erfolgt nicht immer reibungslos und erfordert oftmals zusätzliche Software oder Plug-ins.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen S/MIME und PGP

MerkmalS/MIMEPGP / OpenPGP
VertrauensmodellZentrale Zertifizierungsstelle (CA)Dezentral, „Web of Trust“
BenutzerfreundlichkeitHoch – automatische Integration in MailprogrammeGeringer – manuelle Schlüsselerstellung & -austausch
KompatibilitätWeit verbreitet in Unternehmen & SoftwareWird nicht von allen E-Mail-Clients unterstützt
EinrichtungsaufwandEinmalige EinrichtungWiederholte manuelle Prozesse
VerwaltungZentral steuerbar, ideal für UnternehmenAuf individueller Basis
Digitale SignaturAutomatisch bei jeder E-Mail möglichMuss oft manuell aktiviert werden

Warum auf S/MIME setzen? Die Vorteile auf einen Blick

Gerade im geschäftlichen Kontext punktet S/MIME durch einfache Handhabung und höchste Sicherheit. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum S/MIME oft die bessere Wahl ist:

  1. Automatisierte Sicherheit im Hintergrund: Nach der einmaligen Einrichtung funktioniert S/MIME im Alltag ganz automatisch. E-Mails werden beim Versenden verschlüsselt und signiert – ohne zusätzlichen Aufwand für die Nutzer:innen.
  2. In E-Mail-Programme integriert: S/MIME wird bereits von vielen gängigen E-Mail-Clients wie Outlook, Apple Mail oder Thunderbird unterstützt und erfordert daher keine zusätzliche Software. Das macht die Anwendung unkompliziert und reduziert den Einschulungsbedarf.
  3. Zertifizierte Identität durch digitale Signatur: Dank der digitalen Signatur können Empfänger:innen sicher sein, dass die Nachricht tatsächlich von dem:der angegebenen Absender:in stammt. Manipulationen am Inhalt werden sofort erkannt.
  4. Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (DSGVO, NIS-2, GTelG): S/MIME erfüllt höchste Datenschutz- und Sicherheitsstandards und ist daher ideal für den rechtssicheren Umgang mit personenbezogenen Daten und sensiblen Informationen – etwa im Gesundheitswesen, im Rechtsbereich oder bei der Kommunikation mit Behörden.
  5. Kein Aufwand durch automatische Zertifikatsverlängerung: Mit zertmail. entfällt auch der organisatorische Aufwand: Die Zertifikate werden automatisch erneuert und verwaltet – ohne dass Ihre Mitarbeitenden aktiv eingreifen müssen.

Unterschiede zwischen S/MIME und PGP auf einen Blick zusammengefasst

  • Vertrauensmodell: S/MIME basiert auf offiziellen Zertifizierungsstellen – PGP auf einem dezentralen Vertrauensnetz.
  • Usability: S/MIME funktioniert nach der Einrichtung weitgehend automatisch – PGP erfordert manuelle Verwaltung.
  • Zielgruppe: S/MIME eignet sich besser für Unternehmen – PGP ist eher für Einzelpersonen und Techniker:innen relevant.
  • Sicherheit: Beide Verfahren sind sicher – S/MIME punktet aber zusätzlich mit rechtlicher Konformität und Standardisierung.

Fazit: S/MIME bietet klare Vorteile für professionelle Anwendungen

Während PGP insbesondere für technikaffine Nutzer:innen im privaten Umfeld eine flexible Option darstellt, ist S/MIME die praxisgerechtere Wahl für Unternehmen, medizinische Einrichtungen, Praxen und Organisationen. Dank der zentralen Verwaltung, der nahtlosen Integration in bestehende Systeme und der Einhaltung anerkannter Sicherheitsstandards erfüllt S/MIME die Anforderungen moderner Kommunikation im Mailverkehr – effizient, rechtssicher und benutzerfreundlich.

Wer E-Mails sicher versenden und gleichzeitig Aufwand sparen möchte, trifft mit S/MIME und zertmail. die richtige Wahl.

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Herkömmlicher 
Fax-Versand

Faxe können, wie eine Postkarte, auf dem Weg vom Sender zum Empfänger gelesen werden

Faxe können von Dritten manipuliert und verändert werden

Vertrauliche, personenbezogene Daten dürfen nicht versendet werden (DSGVO/ Gesundheitstelematikgesetz)

Gesetzliche Anforderungen werden nicht erfüllt  (GTelG, DSGVO, etc.)

E-Mail-Versand
mit zertmail.

Versand über Ihr gewohntes E-Mail-Programm (Outlook, Apple Mail, Thunderbird, etc.)

Verschlüsselte E-Mails können nicht auf dem Weg vom Sender zum Empfänger gelesen werden

E-Mails können von Dritten nicht manipuliert und verändert werden

Vertrauliche, personenbezogene Daten dürfen versendet werden

Gesetzliche Anforderungen werden erfüllt (GTelG, DSGVO, etc.)

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